MANFRED KRUG: DEFECTED

Ludwig Blochberger und das Goin’ Out West Quintet interpretieren die Lieder von Manfred Krug neu – jazzig, charmant, eigensinnig. In einem spannungsvollen Wechselspiel aus Musik und Erzählung entsteht ein Abend, der die bewegenden Ereignisse rund um Krugs Ausreise aus der DDR lebendig werden lässt – berührend, authentisch und überraschend aktuell.
Manfred Krug, geboren 1937 in Duisburg: Schauspieler, Querkopf und Rebell. Kaum ein anderer Künstler prägte die Kultur der DDR so nachhaltig – und blieb dabei so eigenwillig. Mit seiner unkonventionellen Art und seinem unnachahmlichen Charme eroberte er ein Millionenpublikum – auf der Leinwand, im Fernsehen und auf der Bühne. In den 1960er- und 1970er-Jahren feierte Krug als Schauspieler große Erfolge bei der DEFA, allen voran in „Spur der Steine“ – einem Film, der wegen seiner systemkritischen Töne kurz nach der Premiere verboten wurde und Kultstatus erlangte.

"If they can't come here, I'll just give the audience Ray Charles." – Manfred Krug
Parallel begeisterte er auch als Sänger mit seiner warmen, markanten Stimme und einem unverwechselbaren Gespür für Jazz und Chanson. Gemeinsam mit Günther Fischer schuf er anspruchsvolle, kunstvoll arrangierte Lieder – mal melancholisch, mal ironisch – deren Texte er oft selbst schrieb. Bei seinen Konzerten trafen die Leute auf den unverstellten, unzensierten, unbeugsamen Künstler, der die Pausen zwischen den Liedern nicht selten für Spitzen gegen den Staat nutzte.
Als er 1976 den offenen Brief gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns unterzeichnete, reagierten die Genossen mit voller Härte: der aufmüpfige Künstler wurde kaltgestellt. Nach Monaten der Repressalien stellte Manfred Krug schließlich einen Ausreiseantrag. In den 32 Tagen zwischen Antragstellung und Genehmigung führte er Tagebuch – Aufzeichnungen, die er erst 1996 unter dem Titel „Abgehauen“ veröffentlichte: ein bewegendes und ehrliches Protokoll eines Mannes, der sich weigerte, seine Überzeugungen zu verraten. Nach seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik 1977 gelang Krug ein bemerkenswertes Comeback. Als Anwalt in „Liebling Kreuzberg“, als Kommissar im Hamburger „Tatort“ oder als Trucker in „Auf Achse“ wurde er schließlich zum gesamtdeutschen Publikumsliebling.
Manfred Krug starb am 21. Oktober 2016 im Alter von 79 Jahren in Berlin.
GOIN‘ OUT WEST QUINTET
Arseny Rykov • Piano
Oren Levanon • Gitarre
Efim Braylovskiy • Saxophon
Fabian Timm • Bass
Axel Filip • Schlagzeug
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THE BOOK OF THOSE KILLED BY NEIL YOUNG

NAVID KERMANI »The Book of those Killed by Neil Young« is more than just the most beautiful, wise, eccentric book ever written about rock ’n’ roll – it’s an ode to life itself. It begins with the colic – night after night the narrator’s newborn daughter is beset by cramps. The only remedy: the songs of Neil Young. For father and daughter this means a journey through the Canadian singer’s cosmos, toward vanished illusions and fleeting moments of happiness. With a lightness of touch, Navid Kermani intertwines the daily routines of his young family with the big questions in life, and, as if by accident we begin to see where splinters of paradise might still be found: not only in music.
“I used to believe that you always needed Neil Young, but now I think you can get through the first few days without him.” – Navid Kermani
LUDWIG BLOCHBERGER Eines abends im Jahr 1997 schleicht sich der 14-jährige Teenager Ludwig ins Wohnzimmer des elterlichen Hauses und schnappt sich das Decade Album von Neil Young. Im Bett lauscht er mit seinen Kopfhörern zum ersten Mal ganz bewusst und intim den Klängen des 1945 in Kanada geborenen Sängers. Es soll der Beginn einer langen, nicht enden wollenden Leidenschaft werden. Seitdem hat den ehemaligen Wiener Sängerknaben die Musik von Neil Young nicht mehr losgelassen. Nur kurze Zeit später kauft er seine erste Gitarre und bringt sich Autodidakt das Spielen bei. Wie in einem Film von Woody Allen phantasiert er sich in die vergangenen Zeiten des „Good Old Rock ’n‘ Roll“. Mit der Pop-Musik seiner Generation kann er so gut wie nichts anfangen. Neil Young wird seine Obsession – bald füllen alle Musikalben seinen Schrank. 2001 kann er sein Idol endlich zusammen mit Crazy Horse live in der Berliner Waldbühne erleben. Auf dem Konzertmitschnitt hört man seinen Jubel unter den 22.000 Zuschauern heraus. 2017 spielt er mit seiner eigens gegründeten Formation ein „Tribute to Neil Young“ Konzert im Berliner Prachtwerk. Seit 2024 tourt Ludwig Blochberger mit seiner Konzertlesung »Das Buch der von Neil Young Getöteten« erfolgreich durch die Lande, um die Musik seines großen Idols, dem „Godfather of Grunge“ zu würdigen.
Rezension
» … Der Schauspieler kann selbstredend gut vortragen. Aber der frühere Wiener Sängerknabe hat auch eine sehr schöne Tenorstimme und vor allem das richtige Feeling für die Musik, und so geht das Konzept hervorragend auf. Am allerbesten bei der Textpassage, in der der Typus des Neil-Young-Fans mit Hilfe von Dutzenden Songtiteln beschrieben wird, Blochberger liest die Titel nicht, sondern singt sie. Eine Tour de Force, auf die dramaturgisch kaum mehr eine Steigerung folgen kann. Außer natürlich Lieder wie „Heart Of Gold“ und „Rockin‘ In The Free World“.« – ABENDZEITUNG MÜNCHEN, 14.11.2024
» … Ludwig Blochberger, selber Fan der Musik von Neil Young, spielt dessen Songs seit seiner Jugend auf der Gitarre. Und so ist er an diesem Abend des 17. Oktober 2024, trotz einer aufziehenden Erkältung, ein perfekter Interpret der Songs von Neil Young, die dieser in den letzten vier Dekaden komponiert hat. Er ist nicht nur in der Lage, die Stimme von Neil Young perfekt zu imitieren, auch sein Gitarrenspiel kopiert er kongenial. Mit zwei akustischen Westerngitarren und einer Sammlung verschiedener Mundharmonikas versteht er es, die Illusion zu erzeugen, Neil Young stände auf der Bühne des Stuttgarter Theaterhauses. … Als die Lesung schon vorbei ist, kommt Ludwig Blochberger nach langanhaltendem Applaus noch einmal auf die Bühne und spielt einige Zugaben. Unter anderem auch Rockin‘ In The Free World. Dabei geht er leicht gebückt über die Bühne und es scheint, als verwandelt er sich in sein großes Idol.« – ELSTERNEST BLOG, 22.10.2024
Zuschauerstimmen
„Wenn man den Samstagabend lachend, singend, grübelnd und mit Gänsehaut verbringt, ist das ein guter Abend. Danke.“ – THEATER GÖRLITZ
„Wenn man die Augen geschlossen hatte, meinte man zuweilen fast, den Meister höchstpersönlich singen und spielen zu hören.“ – THEATERHAUS STUTTGART
Trailer
References
- BERLIN, Renaissance Theater
- GÖRLITZ, Gerhart Hauptmann-Theater
- STUTTGART, Theaterhaus
- WIEN, Theater Neue Tribüne
- BAD SAAROW, Filmfestival „Film ohne Grenzen“
- LUBMIN, Seebadzentrum
- MÜNCHEN, Gasteig HP8
- DRESDEN, Theaterkahn
- KÖLN, Theater der Keller
- HAMBURG, Theaterschiff
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I HAD TO GET OUT - Ways out of the GDR

Since 2015, the so-called refugee crisis has captivated us and has dominated politics, society, and media ever since. Yet, flight is by no means a new topic. Just 30 years ago, a border ran straight through Germany, making it impossible for many people to think freely, act freely, and be free.
To the West, without being shot by some jerk at the wall, that's what I wanted too - and quickly. - Constantin Hoffmann.
East Berlin actor Ludwig Blochberger and classical percussionist Stefan Weinzierl want to tell of inner-German flight: of people who left everything behind and embarked on the life-threatening journey to flee to the West.
Based on the anthology "I Had to Get Out - 13 Ways Out of the GDR" by Constantin Hoffmann, Ludwig Blochberger recites five real escape experiences, for which Stefan Weinzierl provides the perfectly fitting soundtrack with his diverse instrumentation. In the combination of language and sound, stories emerge that are touching in their intensity.
References
Neues Theater Halle, Theater Magdeburg, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, Willy-Brandt-Haus Lübeck, Landtag Schleswig-Holstein, Theater Naumburg, Das Globe Schwäbisch-Hall u.a.
Audiobook
2 Audio-CDs | Spieldauer: 1:58 h | ISBN 978-3-86847-428-2
auch im Download and Streaming | ISBN 978-3-86847-496-1
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Friederike Weinzierl (M.A.)
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